Die Kursklassen sind auf maximal 9 TeilnehmerInnen begrenzt; bei Überbuchung findet ein Auswahlspiel statt.
Eine passive Teilnahme ist möglich. Die Kursleitung behält sich die Entscheidung über die Zulassung zur aktiven Teilnahme vor. Kurskombinationen sind nach Maßgabe der freien Plätze möglich.
Kurse:
Gunar Letzbor (Violine)
Balázs Máté (Violoncello)
Vittorio Ghielmi (Viola da Gamba)
Michael Oman (Blockflöte)
Christian Gurtner (Traversflöte)
Alexei Lubimov (Hammerklavier)
Martin Haselböck, Kei Koito, João Vaz (Orgel)
Kai Wessel (Gesang),
Ute v. Garczynski (Stimmbildung)
Jürgen Schrape (Barocktanz)
BAROCKVIOLINE ~ Gunar Letzbor (21.26. Juli)
H. I. F. Biber, Sonatae, Violino solo D. Buxtehude, Sonaten für Violine, Gambe und Cembalo, op. I und op. II (in Zusammenarbeit mit Gambenklasse) J. S. Bach, Violinkonzerte, Brandenburgische Konzerte
Gunar Letzbor
ist einer der führenden österreichischen Barockgeiger. Er leitet das Ensemble Ars Antiqua Austria, war 1991 bis 99 Konzertmeister der Wiener Akademie und unterrichtet seit 1999 als Gastprofessor an der Musikhochschule Lübeck.
BAROCKCELLO ~ Balázs Máté
Dieser Kurs steht auch TeilnehmerInnen mit modernem Instrument offen. Werke aus der Cello-Literatur von ca. 1600 1800 können nach Wunsch erarbeitet werden. Vorausgesetzt wird die Vorbereitung von mindestens einer Sonate von Willem De Fesch (op. 8) und einem Werk für Singstimme und dialogisierendem Continuo. Empfohlen wird die Vorbereitung einzelner Sätze oder einer gesamten Solosuite von J. S. Bach.
Balázs Máté
tritt als Kammermusiker und Lehrer für Barockcello in Erscheinung. Als Solocellist des Orchesters Wiener Akademie und Mitglied renommierter Ensembles wie Concerto Armonico Budapest oder Hesperion XX pflegt er eine intensive internationale Konzerttätigkeit.
VIOLA DA GAMBA ~ Vittorio Ghielmi
1. Il Suonare Parlante: Theorie der Artikulation Alter Musik und der überlieferten populären Traditionen: eine vergleichende Analyse. Analyse der Klangmöglichkeiten von Saiteninstrumenten.
2. Eine Neue Lesart des Gambenrepertoires. Mit spezieller Berücksichtigung des englischen Solorepertoires (Manchester ms, Hume, Tombeau von St. Colombe Sohn) und der italienischen Diminutionen für viola bastarda (Rognoni, Bassani).
Vittorio Ghielmi
ist einer der profiliertesten Solisten Europas auf seinem Instrument, Gewinner mehrerer Wettbewerbe und Professor am Conservatorio Luca Marenzio in Brescia. Er ist bekannt für seinen neuen, expressiven Zugang zum Gambenspiel und seine musikalische Bandbreite. Vittorio Ghielmi spielte als Solist mit Orchestern wie Il Giardino Armonico, den Wiener Philharmonikern, London Philharmonia (Dir. András Schiff) und im Duo mit Künstlern wie G. Leonhardt, C. Bartoli, Luca Pianca u.a. Er hat CD´s eingespielt für Teldec, Decca, Supraphon und zuletzt für Winter & Winter. Er leitet das Quartetto Italiano di viole da gamba und das Ensemble Suonar Parlante. Ghielmi ist Verfasser einer bekannten Gambenschule.
BLOCKFLÖTE ~ Michael Oman
Die TeilnehmerInnen sollten mindestens ein Werk aus den Werkgruppen I und II vorbereiten. Allen aktiven TeilnehmerInnen stehen Renaissanceblockflöten von A. Schwab sowie ein Mittelalterconsortsatz von M. Musch (a = 466) zur Verfügung.
WG I Solo G. Ph. Telemann: 12 Phantasien J. S. Bach: Partita a-Moll BWV 1013 (Bärenreiter)
WG II Blockflöte und B.c. Sonaten und Suiten aus dem 18. Jhd.: Corelli, Hotteterre, Vivaldi, J. S. Bach, u.a.
WG III Blockflötenconsort Werke aus dem Mittelalter und Englische Consortmusik
Michael Oman
zählt zu den international führenden Blockflötisten der jüngeren Generation. Neben seiner Tätigkeit als Solomitglied bei der Wiener Akademie, Ars Antiqua Austria und Armonico Tributo Austria wirkt Michael Oman auch europaweit als Solist, Kammermusiker, Dozent und Lehrer. Er ist Gründer und Leiter des Ensemble Aurelia für mittelalterliche und zeitgenössische Musik sowie des Oman Consort für Blockflötenmusik des 16.-18. Jahrhunderts und leitet eine Ausbildungsklasse am Brucknerkonservatorium Linz.
TRAVERSFLÖTE ~ Christian Gurtner
Der Kurs richtet sich sowohl an TraversflötistInnen als auch an Interessierte an Historischer Aufführungspraxis mit modernem Instrument. Den TeilnehmerInnen stehen Traversflöten von Jan De Winne und eine neu entwickelte Holzböhmflöte von Yamaha zur Verfügung. Vorzubereiten sind 1-2 Werke freier Wahl aus dem barocken beziehungsweise klassischen Repertoire sowie eines der folgenden Werke: C. Ph. E. Bach: Solosonate, M. Marais: Folies dEspagne, G. Ph. Telemann: Aus den Solofantasien und Flötenduos
Christian Gurtner
studierte Querflöte in Linz und Wien. Seit 1981 beschäftigt er sich mit der Traversflöte und tritt sowohl als Solist als auch als Erster Flötist in renommierten Ensembles auf (z. B: Wiener Akademie, Orchestre des Champs-Elysées / Leitung: Philippe Herreweghe). Als Solist debutierte er mit Mozarts Flötenkonzerten im Wiener Musikvereinssaal und trat in vielen Musikzentren der ganzen Welt auf.
GESANG ~ Kai Wessel
Der Interpretationskurs Vokalpraxis stellt in diesem Jahr die Epoche der Empfindsamkeit in den Mittelpunkt, die großzügig betrachtet die Mitte des 18.Jahrhunderts darstellt. Hinterfragt werden soll die Zeit der Kastraten, ihre Verzierungskunst und die Folgen. Hier bieten sich Werke von Künstlern an, die am Übergang vom Barock zur Klassik neue kompositorische Höhepunkte erlangten und/oder einen persönlichen Stilwandel vollzogen wie z. B. Georg Philipp Telemann, Johann Adolph Hasse, die Bach-Söhne (besonders Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich und Johann Christian), die Italiener G. B. Pergolesi, Nicola Porpora, Nicoló Jommelli, europäische Größen wie Jean-Philippe Rameau, Georg Friedrich Händel, Christoph Willibald Gluck bis hin zu Wolfgang Amadeus Mozart. Zu einzelnen Komponisten finden sich in gut sortierten Musikbibliotheken Einzel-, Sammel- und Denkmäler-Ausgaben von Opern, Oratorien, Kantaten und Liedern. Als Literatur seien empfohlen die Oponioni de' cantori antichi e moderni... des Pier Francesco Tosi (1723) in der späten, häufig kontrovers geführten Übersetzung von Johann Friedrich Agricola (Anleitung zur Singkunst, 1757).
Der Countertenor Kai Wessel
ist einer der führenden jüngeren Sänger in seiner Stimmlage. Der mehrfache Preisträger hat mit den wichtigsten Dirigenten für Alte Musik (Harnoncourt, Koopman, Christie, Herreweghe, Savall, Kuijken, Leonhardt, Goebel, Haselböck u.a.) konzertiert und ist regelmäßiger Gast an renommierten Opernhäusern.
STIMMBILDUNG ~ Ute von Garczynski
In enger Zusammenarbeit mit Kai Wessel wird die renommierte Gesanglehrerin (MHS Lübeck) zusätzlich Stunden in Technik und Stimmbildung unter Berücksichtung eines ganzkörperlichen Ansatzes (Haltung, körperliche Einstellung, Atmung) anbieten.
Prof. Ute von Garczynski
studierte bei Erna Berger, Clara Ebers und Erna Schlüter in Hamburg. Sie debütierte an den Städtischen Bühnen Heidelberg als Marie (Wozzek) und wirkte als Opern- und Konzertsängerin an renommierten Bühnen Europas. Seit 1983 unterrichtet sie an der Musikhochschule Lübeck.
Alle SängerInnen und TeilnehmerInnen an den Kursen von Kai Wessel und Ute v. Garczynski werden einen Ruhetag während der Kurswoche zur Vertiefung und Regeneration einlegen.
HAMMERKLAVIER ~ Alexei Lubimov (21. - 24. Juli)
Dieser Kurs richtet sich an Pianisten, die Interesse an historischer Aufführungspraxis haben. Repertoireschwerpunkt sind Werke der Frühklassik, im Speziellen der Bach-Söhne sowie Haydn und Mozart. Werke weniger bekannter Komponisten sind willkommen (z. B. Field, Hummel,...). Bei Interesse können auch Werke einer späteren Periode (Beethoven, Schubert) studiert werden.
Alexei Lubimov
gehört zu den gefragtesten Konzertpianisten, die sich auf historische Instrumente spezialisiert haben. Er ist Professor für Klavier und Hammerflügel am Mozarteum in Salzburg sowie am Tschaikowski-Konservatorium in Moskau, wo er das Institut für Aufführungspraxis leitet. Er konzertiert solistisch und mit renommierten Orchestern auf der ganzen Welt.
ORGEL ~ João Vaz - Martin Haselböck - Kei Koito
OrgelstudentInnen erhalten die Möglichkeit, mit drei Professoren, Meistern ihres Fachs, (zeitlich gestaffelt) an verschiedenen Repertoireschwerpunkten zu arbeiten.
João Vaz (21.24. Juli)
Iberische Orgelmusik an der spanischen Orgel von Collon in Nußdorf (Attersee). Das Konzept der Iberischen Orgel, Registratur, Formen (Tento, Meio-Registro, Batalha); Verzierungen (Quebro, Redoble, Glosas). Repertoire: Orgelmusik aus Portugal: António Carreira: Fantasia de 1o tom; Canção a 4 Manuel Rodrigues Coelho: Tento do 8o tom natural, Segundo tento do 2o tom Pedro de Araúxo: Meio registo de dois tiples de 3o tom Batalha do 6o tom Carlos Seixas: Sonata in G, Sonata in a
João Vaz
studierte in Lissabon bei Antoine Sibertin-Blanc und in Zaragoza (Spanien) bei José Luis González Uriol. Als Konzertorganist und Leiter von Meisterkursen ist er über die Grenzen Portugals hinaus in ganz Europa präsent. Er unterrichtet am Gregorianischen Institut in Lissabon und an der Universität von Évora. Als Berater hat er die Restaurierung von sechs Orgeln im Kloster von Mafra betreut.
Kei Koito (25.27. Juli)
Workshop: Johann Sebastian Bach. Vorzubereiten sind: 6 Triosonaten, BWV 525 - 530 und/oder 5 Konzerte nach verschiedenen Meistern (BWV 592 596) sowie weitere Werke eigener Wahl.
Kei Koito
ist international renommierte Konzertorganistin und Professorin am Conservatoire de Lausanne, wo sie eine der Virtuosenklassen leitet. Sie ist Gründerin und Leiterin des Festival Bach und des Concours International de Bach de Lausanne. Sie gilt als Spezialistin für Bach und Alte Musik und hat eine Reihe von CDs an verschiedenen historischen Instrumenten aufgenommen. Sie konzertiert regelmäßig in Europa, Amerika und Asien und ist Mitglied verschiedener Wettbewerbsjurys.
Martin Haselböck (24. und 25. Juli)
Workshop: Wolfgang Amadeus Mozart (an der Orgel von St. Georgen) Vorzubereiten sind die Orgelwerke von Mozart: KV 594, 608, 616
Martin Haselböck
wirkt als Organist, Cembalist und Dirigent. Er ist Professor an der Musikhochschule Lübeck und leitet das Orchester Wiener Akademie. Als Solist, Dirigent und Lehrer ist er weltweit tätig.
Die Orgelkurse werden kombiniert angeboten. Ein Vorspiel am ersten Kurstag entscheidet über die aktive Teilnahme. Nach dem Vorspiel werden die genauen Kursstunden bei den einzelnen Lehrern bekanntgegeben.
BAROCKTANZ ~ Jürgen Schrape
Dieser Kurs ist für alle TeilnehmerInnen der Austria Barock Akademie als Zusatz zum Instrumental- oder Gesangsangebot vorgesehen. Jürgen Schrape wird täglich eine Stunde Barocktanz für Alle geben.
Jürgen Schrape
ist Leiter des Barock Tanz Theater Bremen und tritt europaweit auf.